Das Ende des Buches

Das Ende des Buches

Auftraggeber: Stichting de Roos
In Zusammenarbeit mit: Laurens Bontes (Illustrationen)

Die Rosenstiftung wurde im Juni 1945 von Chris Leeflang, Charles Nypels und G.M. van Wees gegründet. Der Name wurde unter anderem als Hommage an den Buchhändler und Schriftgestalter S.H. de Roos gewählt. Ziel der Stiftung ist es, (illustrierte) literarische Ausgaben für Bibliophile in einer Auflage von 175 Exemplaren zu veröffentlichen. Die erste Ausgabe der Stiftung wurde 1946 veröffentlicht. Ihr bekanntestes Buch ist Regelmäßiges Mosaik". (1958), geschrieben und illustriert von M.C. Escher. Jan van Krimpen, Jan Bons, Willem Sandberg, Helmut Salden, Harry N. Sierman, Kees Nieuwenhuijzen, Irma Boom, Alfons van Heusden, Dirk van Gelder, Simon Koene, Joost Veerkamp und Karen Polder gestalteten und/oder illustrierten ebenfalls Ausgaben für De Roos.

Die Roos-Stiftung lud mich ein, eine neue niederländische Übersetzung von La Fin des Livres, eine Kurzgeschichte des berühmten französischen Bibliophilen Octave Uzanne aus dem 19. Jahrhundert. Die 1894 geschriebene Erzählung spielt in einer fernen Zukunft, vielleicht in unserer Zeit. Eine Zeit, in der es nach Ansicht des Protagonisten in Uzannes Geschichte keinen Platz mehr für das gedruckte Buch geben wird. Alle Informationen werden über audiovisuelle Medien verbreitet. Uzanne trifft in seiner Geschichte einige verblüffende Voraussagen: den iPod, den Podcast, das Hörbuch, den allgegenwärtigen Kopfhörer scheint er vorausgesehen zu haben. Aber in einem Punkt liegt er völlig falsch: Das Buch ist lebendig wie eh und je.

Das beweist die Gestaltung, die sich an der bibliophilen Tradition des späten 19. Jahrhunderts orientiert. Jahrhunderts basiert. Eine klassische Typografie, eine stark verzierte und fühlbare Einbandgestaltung, Goldfoliendruck, Marmorierung auf geschnittenen und marmorierten Vorsatzpapieren. Uzanne selbst wird es hoffentlich mit Begeisterung als sauberes Buch akzeptiert haben. Doch nichts ist so, wie es scheint. Die Schriftarten sind zeitgenössische Neuinterpretationen. Was auf den ersten Blick wie Stiche aus dem späten 19. Jahrhundert aussieht, ist in Wirklichkeit eine Zusammenarbeit von Illustrator Laurens Bontes Mit künstlicher Intelligenz Stable Diffusion.

Die Ausgabe enthält auch die französische Originalausgabe von 1895, die mit einem Umschlag auf der Rückseite beginnt. Das Buch hat also zwei Einbände. Beide Bücher treffen sich in der Mitte, auf einer schwarzen Seite: dem Ende des Buches. Dort finden Sie einen QR-Code, mit dem Sie mit Ihrem Smartphone, ganz im Sinne von Uzannes Text, auf das Buch selbst zugreifen können, die Hörbuch der niederländischen Ausgabe zeigt. So ist der Entwurf eine Verbindung zwischen Vergangenheit und Zukunft und gleichzeitig eine Bestätigung und eine Entlarvung von Uzannes Vorhersage der Zukunft.

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